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Sie gehört zu den eigenwilligsten Kirchenbauten Österreichs. Ihre Form ergab sich wahrscheinlich aus dem Zusammenwachsen der Corpus Christi-Kapelle mit dem quer dazu stehenden Brunnenhaus.
In den Ecken befinden sich zwei turmartige Anbauten, von denen der südliche Turm im Jahr 1703 zur heutigen Höhe von 62 m aufgebaut wurde. Die Kirche wurde mit Bewilligungen dreier Päpste aus den Jahren 1375, 1379 und 1396 durch die Minoriten auf einem Grundstück der Grafen v. Hardegg errichtet und wurde 1430 dem Schottenstift von Wien übertragen, nachdem das Minoritenkloster durch die Hussiten zerstört worden war.
Der Anlaß zum Bau der Kirche war ein angebliches Hostienwunder, das sich um 1338 ereignet haben soll. Opfer des angeblichen Hostienfrevels waren die in Pulkau lebenden Juden, denen man vorwarf, sie hätten die Hostie mit Nadeln durchstochen, worauf sie zu bluten begonnen habe.
Die Judenverfolgung griff auf mehrere Städte in Niederösterreich und Mähren über. An Stelle der Judenhäuser von Pulkau wurde die Blutkirche errichtet, 1988 wies Friedrich Lotter nach, dass das "Wunder" eine Fälschung und der "Frevel" eine Verleumdung waren.
Im Inneren der Kirche befindet sich einer der schönsten spätgotischen Flügelaltäre Österreichs, der um 1515 vollendet wurde. Das Konzept des Altares und die Predella-Bilder stammen vom Pulkauer Meister.
Die Chronologie der Passion Christi umfaßt folgende Szenen:
Verfolgt man die Chronologie, so geht der Blick mehrmals diagonal über den Altar. Der Kreuzungspunkt befindet sich einmal am Tabernakl und das zweite Mal an der Herzwunde der großen Christus-Statue im Schrein.
Christus, flankiert vom hl. Bartholomäus und dem hl. Sebastian als früheste Blutzeugen, trägt zugleich die Merkmale der Passion und der Auferstehung (Dornenkrone, Königsmantel und Wundmale der Kreuzigung).
Links neben dem Hauptaltar befindet sich eine Holzschnitzplastik, ebenfalls aus der Donauschule um ca. 1520. Sie stellt den Tod Mariens dar.
Die Pfarrkirche steht auf einer urzeitlichen Anlage, deren Erdwälle bis heute sichtbar sind.
Ursprünglich im Besitz der Babenberger, gelangte die Kirche 1155 an das Schottenstift von Wien. Charakteristisch für diese Zeit (Romanik) ist der mächtige Chorturm, der wie ein Bergfried als Zufluchtsstätte in Kriegszeiten diente. In Friedenszeiten übernachteten hier die Pilger, die ins Heilige Land zogen. Von der ursprünglich romanischen Apsis erhielt sich nur der ¿Michael-Stein¿ an der heutigen Südwand (Strebepfeiler) des gotischen Chores.
Im Inneren der Kirche fällt der wuchtige Triumphbogen mit den romanischen Würfelkapitellen (12. Jh.) auf. Die ehemalige romanische Adelsempore trägt die 1763 errichtete Jeßwagner-Orgel, die bei Kirchenkonzerten und Messen erklingt.
Seine Form als Rundkapelle verdankt er den Kreuzfahrern. Man wollte in der Heimat eine Nachahmung des hl. Grabes von Jerusalem haben. Um 1250 von den Grafen von Plain-Hardegg gestiftet und dem hl. Bartholomäus geweiht, wurde er um die Mitte des 14. Jh. mit den gotischen Giebelspitzen versehen. Bemerkenswert ist das spätromanische Portal mit dem Zackenfries und den Lilienkapitellen.
Nähere Informationen zu Kirchenführungen finden Sie auf www.pfarre-pulkau.at.
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